STEIGEN DIE MENSCHEN WEGEN EINES RADSCHNELLWEGES UM?

Die Mobilitätsuntersuchung 2011 hat gezeigt, dass bisher die Menschen in der StädteRegion ihr Fahrrad im täglichen Leben vor allem für Entfernungen bis 5 km benutzen. Untersuchungen u.a. aus den Niederlanden zeigen, dass bei schnell und gut ausgebauten Radverbindungen das Fahrrad auch bis z.B. 10 km wesentlich häufiger zum Einsatz kommt und eine Alternative zu Autofahrten darstellt. Mit Radschnellwegen kann also ein bisher unerschlossenes Potential für den Radverkehr aktiviert werden.

Radverkehrsanteil StädteRegion Aachen im Vergleich

Nach den zahlreichen erfolgreichen Beispielen in den Niederlanden wurde mit dem eRadschnellweg in Göttingen ein erstes deutsches Projekt 2013 eröffnet. Bereits innerhalb eines Jahres nach Eröffnung des ersten Teilabschnitts wurden über 1 Million Radfahrer durch eine automatische Zählstelle erfasst.

Erste vergleichbare Erfahrungen wurden in unserer Region mit dem Radweg auf der Vennbahn (RAVeL) gesammelt, der seit 2013 von Aachen bis Luxemburg reicht. Besonderes Merkmal ist die steigungs- und autoarme Linienführung. Heute wird diese Verbindung von Radfahrern aller Altersgruppen und mit unterschiedlicher körperlicher Fitness rege genutzt. Dieser Erfolg wäre bei einer Wegeführung z.B. entlang der steilen Himmelsleiter nicht vorstellbar gewesen.

Die ersten Ergebnisse der Potentialermittlung deuten darauf hin, dass mit dem Radschnellweg im deutschen Bereich etwa 22.000 Radfahrten / Tag durch den Umstieg von anderen Verkehrsmitteln gewonnen werden könnten, davon etwa 12.000 Fahrten vom Autoverkehr.