WARUM EIN RADSCHNELLWEG?

Radfahren wird derzeit immer beliebter. Geringer Platzverbrauch, Vermeidung von Schadstoffen und Lärm, die Belebung der Innenstädte sowie gesundheitliche Aspekte sprechen dafür. Aachen, Herzogenrath und die StädteRegion fördern den Radverkehr aktiv seit Ende der 1980er Jahre. Hierdurch konnte der Radverkehrsanteil zwar stabilisiert werden, allerdings zeigen die aktuellen Zahlen (Aachen = 11 Prozent, Herzogenrath = 12 Prozent), dass die Radverkehrsanteile noch ausbaufähig sind. Dies ist auch insofern von Bedeutung, als dass das Radfahren auch noch besonders preiswert und auch für diejenigen mit schmalem Geldbeutel erschwinglich ist.

Bestimmte Gruppen werden mit dem heutigen Radverkehrsangebot nicht angesprochen. So fühlen sich viele, z.B. ältere Menschen im Straßenraum nicht sicher, auch wenn dort Radfahrstreifen markiert und kaum Unfälle zu verzeichnen sind. Eltern haben oft Bedenken, ihre Kinder mit dem Fahrrad zur Schule oder zu Freunden fahren zu lassen. Andere wollen schnell zu ihrem Arbeitsplatz gelangen und bevorzugen daher das Auto. Auch Steigungen schrecken ab.

Unsere niederländischen Nachbarn setzen bereits seit den 80er Jahren auf die Strategie, Radschnellwege zur Stauvermeidung zu bauen. Sie haben dabei auch wirtschaftliche Gründe im Blick, denn ein Radschnellweg ist bei vergleichbarem Effekt wesentlich günstiger als eine Umgehungsstraße. Auch der geringere Flächenverbrauch, der schonendere Umgang mit Natur und Landschaft sowie die Vermeidung von Lärm und Schadstoffen sprechen für diese Lösung. Zudem kommen die Vorteile von Pedelecs (Fahrräder mit Unterstützung durch einen Elektromotor) auf Radschnellwegen voll zur Geltung. Zukünftig sollen daher in den Niederlanden etwa 20 weitere Radschnellwege entlang von stauanfälligen Straßen entstehen.